Was ist ein Flaschengarten überhaupt?
Ein Flaschengarten ist mehr oder weniger ein Mini-Garten in einer Flasche. In einem versiegelten Glasbehälter entsteht durch den natürlichen Kreislauf zwischen Pflanzen, Wasser, Luft, Substrat und Mikroorganismen ein Miniatur-Ökosystem, das ganz automatisch funktioniert. Sobald Sie den Flaschengarten angelegt haben, müssen Sie sich um nichts mehr kümmern.
Ein solches Florarium ist daher eine optimale Blumendekoration für Menschen, die keinen grünen Daumen haben und oft vergessen, ihre Zimmerpflanzen zu gießen. Auch wenn man viel unterwegs ist, ist ein eigenständiger Flaschengarten toll. Auf Regalen oder der Fensterbank setzt er dekorative Akzente im Raum. Außerdem ist es einfach eine Freude, den Minipflanzen beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen und zu beobachten, wie sich das kleine Ökosystem immer wieder verändert.
Wie funktioniert ein Flaschengarten?
Mit der ersten Bewässerung nimmt das kleine Naturwunder seinen Lauf. Nachdem Sie Ihren DIY-Flaschengarten angelegt haben, muss er sorgfältig bewässert werden. Verwenden Sie kalkarmes Wasser - am besten Regenwasser. Gießen Sie so lange, bis der Boden gut durchfeuchtet ist - aber auf keinen Fall darf Staunässe entstehen. Wenn Sie feststellen, dass Sie zu viel gegossen haben, lassen Sie den Deckel des Florariums einfach ein paar Tage lang offen, damit die überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann.
Sobald sich die richtige Menge Wasser im Boden befindet, heißt es: Deckel aufschrauben. Damit ist der Flaschengarten luftdicht verschlossen und der Zauber kann beginnen.
Nun nehmen die Pflanzen Wasser aus dem Boden auf und geben es über ihre Blätter wieder ab. Das Wasser sammelt sich als Kondenswasser an der Innenseite des Glasgefäßes, verdunstet und kehrt auf diese Weise in den Boden zurück - ein perfekter Kreislauf.
Das zu Beginn hinzugefügte Wasser ist in ständiger Zirkulation - Sauerstoff und CO2 werden durch die Photosynthese hinzugefügt. Ein kleines Ökosystem ist entstanden.
Was ist der perfekte Behälter für Ihren DIY-Flaschengarten?
Für ein Florarium können Sie entweder ein offenes oder ein geschlossenes Gefäß verwenden. Der klassische Flaschengarten ist geschlossen, aber es gibt auch Varianten, die offen sind. Wenn Sie ein offenes Florarium mit Sukkulenten und Kakteen anlegen möchten, können Sie zum Beispiel ein Goldfischglas oder eine Vase verwenden, aber für ein echtes "ewiges Terrarium" empfehlen wir Gefäße, die luftdicht verschlossen werden können. Ein Weinballon ist zum Beispiel eine ausgezeichnete Wahl.
Sie können aber auch jede andere Glasflasche verwenden. Denken Sie nur daran, dass das Befüllen umso schwieriger ist, je schmaler das Gefäß ist. Größere, bauchige Gläser wie Bonbongläser oder Einmachgläser mit Korkverschluss sind ideal.
Ein vollständig geschlossenes Florarium wird übrigens als Hermetosphäre bezeichnet. Dieses in sich geschlossene Mini-Ökosystem ist praktisch wartungsfrei und wächst und gedeiht viele Jahre lang, ohne dass Sie den Deckel einmal öffnen müssen.
Welche Pflanzen eignen sich für einen Flaschengarten?
Ideal sind exotische Pflanzen, die im Ewigen Terrarium ein Klima vorfinden, das den realen Lebensbedingungen sehr nahe kommt. Im tropisch-warmen und feuchten Flaschengartenklima gedeihen sogar Mini-Orchideen, die neben bunt blühenden Bromelien und Moosen besonders beliebt sind. Aber auch einheimische Pflanzen wie Farne und Efeu fühlen sich wohl.
Hier finden Sie eine Übersicht über die Pflanzen, die Sie für Ihren Flaschengarten verwenden können:
- Mini-Orchideen: Phalaenopsis, Cymbidium, Dendrobium.
- Zierlicher Pfeffer
- Zebrakraut
- UFO-Anlage
- fleischfressende Pflanzen
- kleinblättriger Efeu
- kleine Farne
- Moose: Torfmoos, Javamoos, Sternmoos
- Bromelien
Sie sind ein Liebhaber von Kakteen und Sukkulenten? Sie können sie für ein offenes Florarium verwenden, aber nicht für einen geschlossenen Flaschengarten.
Wenn Sie sich für dekorative Miniatur-Wüstenpflanzen entscheiden, vergessen Sie nicht, sie zu gießen, denn offene Flaschengärten sind kein geschlossenes Ökosystem.
Welches Substrat eignet sich am besten für einen Flaschengarten?
Das Substrat besteht aus drei Schichten: der Drainageschicht, der Holzkohle und dem eigentlichen Substrat, in das die kleinen Pflanzen gesetzt werden.
Für die Drainage empfehlen sich Blähton, Kies und Granulat wie Lavagranulat oder Basaltsplitter, da sie extrem haltbar sind. Darauf kommt eine kleine Schicht zerkleinerte Holzkohle, auf die als dritte Schicht ganz normale Garten- oder Blumenerde gehäuft wird.
Flaschengarten selber machen - Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Reinigung
Reinigen Sie die Flasche gründlich mit kochendem Wasser. Dadurch werden eventuell vorhandene Schimmelsporen und Keime abgetötet.
Verwenden Sie Aquarienglasreiniger für schwer zugängliche Stellen.
Schritt 2: Entwässerung
Füllen Sie Kieselsteine, Granulat oder Blähton in das Gefäß. Diese Drainage verhindert Wasseransammlungen, Staunässe und schimmelige Erde.
Schritt 3: Trichter
Baue einen Trichter, um den Flaschengarten mit Erde zu füllen. Schneiden Sie dazu den Deckel einer PET-Flasche ab, rollen Sie ein Stück Papier zu einem Trichter und stecken Sie ihn in den Flaschenhals. Jetzt können Sie Ihren DIY-Flaschengarten mit Erde füllen, ohne die Glaswände zu verschmutzen.
Schritt 4: Holzkohle und Erde
Zerkleinern Sie die Holzkohle in 0,5 bis 1 cm große Stücke und füllen Sie sie auf die Drainageschicht. Die Holzkohle dient als zusätzlicher Schimmelschutz.
Fügen Sie 8 bis 10 cm Garten- oder Blumenerde hinzu.
Schritt 5: Pflanzen vorbereiten
Bereiten Sie die Pflanzentriebe vor, indem Sie sie vorsichtig auseinanderziehen, die Erde abschütteln und die Wurzeln vorsichtig mit Wasser abspülen.
Schritt 6: Pflanzen einsetzen
Heben Sie eine kleine Vertiefung in der Erde aus, in die Sie die Pflanzen setzen werden. Wenn der Glasbehälter sehr schmal ist, können Sie einfach einen Korken an einem Bambusstab oder einem Essstäbchen befestigen. Auch die Pflanzen selbst werden vorsichtig mit den Stäbchen eingesetzt. Um die Erde anzudrücken, können Sie wieder Ihr selbst gemachtes Werkzeug verwenden.
Schritt 7: Dekorieren
Nun können Sie Dekorationsmaterial wie Moos, Muscheln, Dekosteine und kleine Zweige hinzufügen. Am besten verwenden Sie eine lange Pinzette, um sie einzufügen.
Schritt 8: Bewässerung
Zum Schluss kommt der heikelste Schritt. Gießen Sie vorsichtig kalkarmes Wasser in Ihren Flaschengarten. Die Erde sollte gut feucht sein, aber es darf sich keine Staunässe bilden. Um zu verhindern, dass zu viel Wasser in das Florarium gelangt, verwenden Sie am besten eine Pipette - so können Sie das Wasser perfekt dosieren und geben nie zu viel hinzu.
Achten Sie auch darauf, dass das Wasser direkt auf dem Boden landet und nicht auf die Innenseite des Glases gelangt. Verschließen Sie anschließend Ihren Flaschengarten und achten Sie darauf, dass keine Luft durch den Deckel ins Innere gelangt. Sie haben aus Versehen doch zu viel gegossen? Dann lassen Sie das Florarium ein paar Tage mit offenem Deckel stehen.
Was ist der perfekte Standort für einen Flaschengarten?
Ein Flaschengarten steht gerne in hellem Licht, sollte aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Dies könnte dazu führen, dass die Pflanzen hinter dem Glas verbrennen, und Sie müssen sie aus dem Florarium entfernen.
Ein Platz auf einer Fensterbank, die nach Norden ausgerichtet ist, ist zum Beispiel perfekt. Aber auch jeder andere helle Platz im Raum - zum Beispiel auf einem Regal, einer Kommode oder einem Sideboard - ist eine gute Wahl.
Wie pflege ich meinen Flaschengarten?
Das Gute an einem Flaschengarten ist, dass er absolut keine Pflege benötigt. Einmal angelegt, funktioniert er völlig selbstständig als ein in sich geschlossenes Ökosystem.
Hiervon gibt es zwei Ausnahmen:
Zuerst bemerken Sie, dass sich an der Innenseite des Glases Tropfen bilden. Das ist ein Zeichen dafür, dass Ihr Flaschengarten zu feucht ist: Die Pflanzen können das vorhandene Wasser nicht vollständig aufnehmen und umwandeln.
Öffnen Sie in diesem Fall einfach den Deckel und lassen Sie den Flaschengarten für kurze Zeit offen stehen, damit die überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann. Beobachten Sie währenddessen Ihr Florarium: Sobald die Tropfen verschwunden sind, schließen Sie es wieder luftdicht.
Der zweite Grund, das Mini-Ökosystem eines Flaschengartens zu betreten: Sie entdecken kranke, abgestorbene oder verrottende Pflanzenteile. Diese sollten sofort entfernt werden. Öffnen Sie also den Deckel und entfernen Sie die kranke Pflanze vorsichtig mit Pinzette und Stäbchen.
Ansonsten gilt Folgendes: Der Deckel sollte so selten wie möglich geöffnet werden. Nur so kann der wunderbare Kreislauf der Natur ungestört bleiben.